Nachdem ich letztes Jahr bereits den Fotscher Express begangen habe, komme ich  Ende Februar zum Entschluss, heuer den Orient Express zu versuchen.

Am 11. März fährt mich mein Vater mitten in der Nacht nach Gries im Sulztal, wo ich um 4:30 im Ortsteil Winnebach starte. Die ersten Minuten muss ich meine Schi tragen, bis ich auf einer ziemlich glasigen Spur die Winnebachseehütte erreiche. Kurz unterhalb des Breiten Grießkogel erlebe ich einen wunderschönen Sonnenaufgang. Am Gipfel bewundere ich einige Augenblicke die traumhafte Morgenstimmung .

Sonnenaufgang mit Lüsener Fernerkogel

Ötztaler

Gipfel Nr.1 Breiter Grießkogel

Die Abfahrt gestaltet sich windverpresst. Im unteren Bereich quere ich auf einem tragenden Harschdeckel so hoch wie möglich Richtung Winnebachjoch. Auf guter Spur erreiche ich den Winnebacher.

Gipfel Nr. 2 Winnebacher Weißkogel

Nach kurzer Abfahrt stapfe ich die Roßkarscharte hinauf. Bei der Abfahrt ins Gleirschtal genieße ich den guten Pulver. Hinauf zum Zischgeles muss ich spuren und aufgrund des Schneemangels immer wieder die Schi tragen.

Winnebacher von der Roßkarscharte

Gleierschtal

Zischgeles

Zischgeles Gipfel 3 im Hintergrund Breiter Grießkogel und Winnebacher

Bei pistenähnlichen Verhältnissen geht’s zügig hinunter nach Praxmar. Nachdem ich deutlich schneller bin als geplant, gönne ich mir eine ausgiebige Pause und fülle meinen Energiespeicher wieder auf. Meine Bedenken, nach 3000 Höhenmetern die langen 1250 Höhenmeter auf den Roten Kogel als Qual zu erleben, haben sich nicht eingestellt. Das Gegenteil war der Fall: Ich befand mich seit Sonnenaufgang in einem wahren „Flow“ und alles geht wie von selbst. Nach deutlich unter 2 Stunden erreiche ich den Gipfel!

Fernerkogel

Habicht

Gipfel Nr. 4 Roter Kogel

Bei super Pulver geht‘s hinunter ins Fotschertal und über die Furggesalm hinauf auf den Schaflegerkogel. Auch diese Abfahrt ist bei weitem besser als befürchtet.

Fotschertal

Fotschertal

Kalkkögel

Schaflegerkogel Nr. 5

Am steilen Anstieg auf den Hoadl macht mir dann die Nachmittagssonne zu schaffen und im oberen Drittel erwischt mich doch noch der „Mann mit dem Hammer” – die letzten 200 Hm ziehen sich ewig.

Hoadl Gipfel Nr. 6

Nach kurzer Rast geht‘s über die Damenabfahrt in die Lizum. Beim letzten Anstieg aufs Birgitzköpfel überwinde ich mein Tief (was ein Cola ausmacht).

Gipfel Nr. 7 Birgitzköpfl

Ein letztes mal abgefellt und nach einer zügigen Abfahrt war ich nach ziemlich genau 12,5 Stunden in Mutters.

Fazit:
Eine wirklich beeindruckende Durchquerung der Stubaier Alpen mit ca 6000 Höhenmetern und 60km, bei der die Temperatur sowie meine Tagesverfassung sicher ideal waren!

 

Categories: Skitouren